Textile Touches of Escape and Migration

aus Kleid wird Kunst

Ein partizipatives, interaktives und spartenübergreifendes Kunstprojekt, das professionell arbeitende Künstler*innen sowie Laien und Menschen mit und ohne Fluchthintergrund einlädt, ihre Emotionen und Erfahrungen zum Thema Flucht, Migration und Integration in Form eines Kleid-Kunst-Werkes auszudrücken und in einer Ausstellung für Andere zur Anprobe zur Verfügung zu stellen.

Entkommen und Ankommen

Flüchten heißt, ein Zuhause zu verlassen, um Gefahren oder Unfreiheit zu entkommen. Dies allein …

Gefühle in der Kleidung der Anderen

Erfahrungen und Emotionen zu teilen ist Voraussetzung für ein empathisches Miteinander, sie auszudrücken und Anderen zugänglich …

Mitfühlen und Mitreden

Zwei wesentliche Eigenschaften sind gefordert, um sich in die Situation und Einstellungen anderer Menschen …

Call for Entries

Kunstwerk einreichen und Teil des Projekts werden. Eingeladen sind alle, die …

Aus Kleid wird Kunst

Um aus Stoffen und anderen Materialien ein Kleidungsstück zu machen, das dann wiederum zu einem Kunstobjekt wird, braucht es …

Ausstellung und Folgeprojekte

Die eingereichten Kunstwerke werden ab Frühjahr 2022 in einer Gruppenausstellung in Freiburg (und später …

das projekt | was?

Kleidungsstücke, die auf der Haut vom Entkommen und Ankommen erzählen. Kunstwerke, die Erfahrungen und Emotionen greifbar machen.

„Textile Touches of Escape and Migration“ lässt uns spüren, was Andere zu Flucht, Migration und Integration fühlen. Dabei fordern uns die Erfahrungen anderer Menschen auf, uns selbst zu zeigen.

Im Mittelpunkt dieser interaktiven Wanderausstellung stehen Kleid-Kunst-Werke, mittels derer wir – anfangs körperlich, später intellektuell – Erfahrungen und Emotionen erfühlen können. Erfahrungen und Emotionen, die Künstler*innen und Laien, Geflüchtete und Menschen, die von Flucht berührt sind, mit Flucht, Migration und Integration verbinden.

Entkommen und Ankommen

Flüchten heißt, ein Zuhause zu verlassen, um Gefahren oder Unfreiheit zu entkommen. Dies allein ist eine existenzielle und emotionale Krise. Einmal geflüchtet, heißt es aber auch, an einem neuen Ort anzukommen. Ebenfalls eine Situation, die emotional viel abverlangt. Die Ankunft von Geflüchteten kann auch das Leben der Menschen verändern, zu denen sie kommen. In geringerem Maße, das ist klar. Veränderungen – große und kleine – erfordern aber eine emotionale Verarbeitung. Flucht, Migration und Integration sind somit Themen, die nahezu jede*n berühren. Themen, die wir nicht unausgesprochen zwischen uns stehen lassen können. Jetzt – und noch weniger in einer multikulturellen Zukunft, in der Naturkatastrophen, Kriege oder Wirtschaftskrisen jede*n dazu zwingen können, das eigene Zuhause unfreiwillig zu verlassen.

Gefühle in der Kleidung der Anderen

Erfahrungen und Emotionen zu teilen ist Voraussetzung für ein empathisches Miteinander, sie auszudrücken und Anderen zugänglich zu machen jedoch oft eine Herausforderung. Bei „Textile Touches of Escape and Migration“ geht es um genau diese Verständigung miteinander, die hier durch eine physische Handlung – mit dem Anziehen eines Kleidungsstücks – angestoßen wird. Ausgehend von der Grundidee, dass wir über unseren Körper subtilere Informationen wahrnehmen können als Sprache uns ermöglicht, werden die Kleidungsstücke in dieser Ausstellung zu Kunstwerken und darüber hinaus zur verbindenden Sprache. Sie lassen uns einander näher kommen, lassen uns auf der Haut spüren, was Andere fühlen. Sie werden zum Bindeglied zwischen verschiedenen Menschen – oder gar Kulturen.

Wenn wir uns ein Kleidungsstück überstreifen, ertastet unsere Haut großflächig, was sie berührt. Fühlt es sich angenehm an? Welche Textur hat es? Kratzt es? Doch ganz abgesehen von den haptischen Sinneseindrücken entwickeln wir weitere Gefühle und Assoziationen rund um ein Kleidungsstück. Passt es zu mir und meinem Stil? Zu welchen Anlässen kann ich es tragen, und was strahle ich darin aus? Was sagt es über mich und meine Lebenssituation aus? Ist es praktisch im Alltag? Erinnert es mich an jemanden oder einen bestimmten Moment?

„Textile Touches of Escape and Migration“ will ein möglichst breites Spektrum an Erfahrungen, Emotionen und Intentionen in Form von Kleid-Kunst-Werken sammeln, die ganz unterschiedliche Menschen mit Flucht und Migration verbinden. So können einzelne Arbeiten von bestimmten Situationen inspiriert sein. Sie können auf künstlerische Weise Außenstehenden ein Gefühl vermitteln oder eine Stimmung wiedergeben, Sie können landesspezifische Traditionen importieren und dann verlieren, Altes und Neues verbinden. Gleichzeitig können die Kleid-Kunst-Werke Traumata und Wünsche, sogar Hoffnungen ausdrücken – und Anderen zugänglich machen. Außenstehende haben dann im Rahmen der Wanderausstellung die Möglichkeit, in diese Erfahrungen und Emotionen hineinzuschlüpfen und so selbst zu Beteiligten zu werden.

Mitfühlen und Mitreden

Zwei wesentliche Eigenschaften sind gefordert, um sich in die Situation und Einstellungen anderer Menschen einzufühlen: Empathiefähigkeit und die Bereitschaft, sie in der konkreten Situation anzuwenden. Empathisch zu sein ist somit (unter anderem) eine bewusste Entscheidung. „Textile Touches of Escape and Migration“ schafft einen Rahmen, in dem wir durch eine körperliche Erfahrung die Bereitschaft zum Mitfühlen leichter entwickeln können als in Situationen, die durch eine rein kognitive Herangehensweise geprägt sind.

Gleichzeitig erleichtert dieser Zugang das Gespräch über eben jene Emotionen, Einstellungen und Erfahrungen. Dieses Projekt fußt somit auf zwei Grundpfeilern: der Berührung durch die Anprobe der Kleid-Kunst-Werke auf der einen und dem Gespräch auf der anderen Seite. Ein essentieller Teil des Rahmenprogramms besteht aus Künstlergesprächen und Diskussionen, in denen die teilnehmenden Künstler*innen ihre Arbeiten vorstellen und mit den Besucher*innen in einen Dialog treten.

Call for Entries

Kunstwerk einreichen und Teil des Projekts werden

Eingeladen sind alle, die von Flucht und Migration emotional berührt sind – ganz gleich, ob professionelle*r Künstler*in, Kunstinteressierte*r oder Laie, mit oder ohne Flucht-/Migrationserfahrung.

>> MITMACHEN | mehr erfahren

Aus Kleid wird Kunst

Um aus Stoffen und anderen Materialien ein Kleidungsstück zu machen, das dann wiederum zu einem Kunstobjekt wird, braucht es eine Botschaft oder Intention. Oftmals repräsentiert eine Arbeit dabei nur einen Ausschnitt oder eine bestimmte Facette einer Erfahrung. Gerade diese Offenheit führt zu einem Spielraum an Interpretationsmöglichkeiten, den wir uns für dieses Projekt wünschen. Die Kunstwerke dürfen gleichzeitig von sehr persönlichen Momenten zeugen, eine eigene Sichtweise, Emotion und auch Verletzlichkeit zeigen.

Wie die Kunstwerke schlussendlich aussehen, ist dabei ganz denen überlassen, die sie fertigen. Sie entscheiden über Form, Material, Verarbeitung, Farbe und Zustand – immer ausgehend von ihrer Erfahrung oder Emotion, die sie in ihr Kunstwerk einflechten wollen. Genäht, geklebt oder getackert – am Ende soll ein Kunstwerk entstehen, das einen wesentlichen Aspekt der Flucht- und Integrationsthematik aufgreift und diesen für Besucher*innen erlebbar macht.

Wichtig dabei: Für die Ausstellung und spätere Folgeprojekte ist der Erstzugang über die Anprobe der Kunstobjekte geplant. Erst nach der körperlichen Rezeption folgt ein sprachlicher Dialog.

>> WIE | mehr erfahren

Ausstellung und Folgeprojekte

Die eingereichten Kunstwerke werden ab Frühjahr 2022 in einer Gruppenausstellung in Freiburg (und später in anderen Städten) gezeigt und auch ins Rahmenprogramm eingebunden, zum Beispiel in Performances und Flashmobs. Jede*r ist eingeladen, die Kleid-Kunst-Werke in der Ausstellung anzuziehen, sich die Erfahrung und Intention des*der Anderen überzustreifen und zu beobachten, was sich dadurch verändert.

In Planung ist zudem ein Theaterprojekt, das im Anschluss an die Ausstellung ebenfalls mit den Kleid-Kunst-Werken arbeiten wird.

>> TERMINE | mehr erfahren

Interessiert?
Inspiriert?

Dann lies hier nach, was es bei der Umsetzung zu beachten gibt.
>> WIE | mehr erfahren