Da mir unendlich viele Bürohemden gratis zur Verfügung gestellt wurden, begann ich zu überlegen, was ich damit machen könnte. Eine Frau in Moria erzählte mir, dass schwarze Kleidung auf der Flucht besonders praktisch sei, da man sich damit bei Nacht gut verstecken könne. Die Rettungsweste als Symbol für die Flucht über das Mittelmeer schlechthin sollte die Form darstellen. Ich färbte die Hemden schwarz, um den Stoff als Ausgangsbasis für Westen zu nehmen. Da ich Pflanzenfarbe verwendete, wurde das Ergebnis mehr violett als schwarz. Violett als Symbolfarbe für Transformation entspricht sogar noch mehr der thematischen Aussage dieses Vorhabens. Die Schneiderin Inessa Reifschneider schneiderte eine erste Weste, die nun als Prototyp dient.

Wer sich an einer seriellen Arbeit – bestehend aus violettfarbenen Rettungs-Westen – beteiligen möchte, kann eingefärbte, getragene Bürohemden im Atelier abholen. Die Stoffe können natürlich auch selbst eingefärbt werden (bitte nur umweltfreundliche Pflanzenfarbe verwenden). Getragene Hemden sind erfahrungsgemäß in jedem Secondhandladen erhältlich.

Irene Schüller, Initiatorin des Projektes